Body Contouring – Abschluss der bariatrischen Chirurgie

Alexander Lunger

Fettleibigkeit ist ein Hauptrisikofaktor für viele chronische Krankheiten, welche die Lebenserwartung herabsetzen und ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft. Unschwer auch einzusehen, dass das Gewicht eine grosse Belastung für den Bewegungsapparat des Körpers bedeutet und das Risiko für degenerative Abnutzung vor allem an den Gelenken von Knie, Hüften und Füssen erhöht.

Eine Änderung des Lebensstils mit vernünftiger Ernährung und Bewegung sind der beste Ansatz, um auf sichere und nachhaltige Weise Gewicht zu verlieren. Für Menschen, die durch diese Massnahmen keine ausreichende Gewichtsreduktion erzielen, kann eine bariatrische Operation eine Möglichkeit sein, ein normales Gewicht zu erreichen.

Durch eine Gewichtsreduktion können Betroffene sich besser bewegen, Diabetes, Bluthochdruck, Schlafapnoe sind verbessert und oft können viele Medikamente abgesetzt werden, die sie zuvor für diese Erkrankungen hatten nehmen müssen. Diese Menschen können nun ein weitgehend normales und gesundes Leben führen.

Den Möglichkeiten der Plastischen Chirurgie begegnen diese Patienten meistens erst, nachdem sie eine erstaunliche Menge an Gewicht verloren haben. Nach massivem Gewichtsverlust bildet sich die gedehnte Haut oft nicht zurück und es bleiben störende Hautfalten und überschüssige Haut zurück, welche als sehr störend empfunden werden. Insbesondere an Armen, Brüsten, Bauch, Flanken, Gesäss und Oberschenkeln hängt dieses Gewebe und kann dort zu Einschränkungen führen. Dieser Hautüberschuss kann durch plastisch-chirurgische Verfahren der Körperformung (body contouring) beseitigt werden.

Wie kann ich als betroffener Patient besser aussehen und mich besser fühlen?
Die chirurgische Straffung von Armen, Brust, Bauch, Flanken, Gesäss und Beinen können einzeln oder in Kombination, häufig auch nach Körperdrittel durchgeführt werden. Die Eingriffe sind relativ aufwändig und benötigen viel Zeit zum Entfernen und Neuverteilen der Haut, aber die Ergebnisse bedeuten für die Patienten häufig eine neue Lebensqualität.

Für das untere Körperdrittel: Umlaufender Unterkörperlift mit Gesässstraffung
Bei diesem Verfahren handelt es sich eigentlich um drei verschiedene Operationen, die gleichzeitig durchgeführt werden: eine Bauchstraffung, eine Flankenplastik mit seitlicher Neupositionierung des Oberschenkels und eine Gesässformung unter Verwendung der losen Haut der love-handles zur Neu-Positionierung des Gewebes in der Gesässregion. Dies kann auch durch einen Zugang am Übergang vom hinteren Oberschenkel zum Gesäss erfolgen, wobei die Narben in der Gesässfalte verborgen werden können.

Oberkörperlifting (beidseitige Oberarmstraffung mit seitlicher Brustwandstraffung und Bruststraffung)
Dieses kombinierte Konturierungsverfahren für Oberarme und seitlichen Brustkorb (erweiterte Brachioplastik) wird oft mit einer Bruststraffung mit oder ohne Implantate kombiniert. Die Patienten sind meist trotz der langen Narbe vom Ellbogen bis zur Achselhöhle und der hinteren seitlichen Brustwand sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Brust erfordert häufig ein zweizeitiges (eine zweite, spätere Operation) Vorgehen, da das Gewebe nach dem Gewichtsverlust sehr ausgeleiert ist und leicht erneut nachgibt. Möglicherweise ist auch ein Implantat erforderlich, um Form und Volumen aufzubauen.

Mediale Oberschenkelstraffung
Die Oberschenkelstraffung ist häufig nicht die dringlichste Korrektur, welche die Patienten wünschen. In den meisten Fällen wird eine Fettabsaugung im Bereich des inneren Oberschenkels durchgeführt und dann das nach der Fettabsaugung verbleibende lose Gewebe entfernt. Der Schnitt erstreckt sich vom Knie bis zur Leistenfalte an der Innenseite des Beins. Dies ermöglicht es, die Haut in dieser Verteilung quer zu straffen, was ein glatteres, strafferes Bein erzeugt. Alternativ, bei geringerem Hautüberschuss, kann man die Haut nach oben in die Leistenfalte straffen, wo die Narbe sehr gut verborgen werden kann. 

Kostenübernahme
Die Finanzierung der Straffungsoperationen ist keine Pflichtleistung der Krankenkasse und muss im Vorfeld mit der Krankenkasse abgeklärt werden. Unterstützend für eine Kostenübernahme ist ein erreichtes und gehaltenes Normalgewicht über einen längeren Zeitraum und ein nachvollziehbarer Krankheitswert oder Einschränkung durch den Hautüberschuss wie etwa häufige Entzündungen/offene Stellen in den Hautfalten oder Probleme bei der Körperpflege. In seltenen Fällen werden auch psychologisch bestätigte Probleme berücksichtigt.

Viele Patienten finden dies nicht fair. Jedoch geht man davon aus, dass eine selbst ersparte/bezahlte Korrektur nach starkem Gewichtsverlust die Motivation fördert, nicht wieder Gewicht zuzunehmen. Denn schliesslich werden bereits die Kosten für die Gewichtsreduktion bei mangelndem Erfolg durch Lebensstil-Umstellung häufig von der Allgemeinheit getragen. Die abschliessende Korrektur durch plastisch-chirurgische Massnahmen ist medizinisch weniger wichtig, und oft eher ein ästhetisches Problem. Wenn dann das Geld für einen straffenden Eingriff selbst erspart und investiert ist, ist es wahrscheinlicher, dass die Patienten ihre Disziplin und Verantwortung für den neuen Körper einhalten können, um nicht erneut Gewicht zuzunehmen. Man verhält sich einfach anders, wenn es um die eigene Haut geht 😉

Für weitere Informationen wenden Sie sich an einen Plastischen Chirurgen Ihres Vertrauens, in Ihrer Umgebung.

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